Ein Jahr nach dem Hochwasser. Diakonie und evangelische Kirche ziehen Bilanz der Hilfeleistungen

Nürnberg/München, 2.6.2025. Es begann am 30. Mai und dauerte bis zum 10. Juni. Das Hochwasser im Frühsommer 2024 richtete in vielen Regionen Süddeutschlands verheerende Schäden an. Allein in Bayern riefen 15 Landkreise und 3 kreisfreie Städte den Katastrophenfall aus; mehr als 3.000 Menschen mussten evakuiert werden. Der durch Versicherungen abgedeckte Schaden belief sich Schätzungen zufolge auf bis zu 3 Milliarden Euro.

Die Diakonie in Bayern (DWB), die Diakonie Katastrophenhilfe (DKH) sowie die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) riefen umgehend zu Spenden auf und stellten den betroffenen Haushalten kurzfristig entsprechende Nothilfen zur Verfügung. Die Höhe der Hilfen betrug zwischen einigen Hundert Euro Soforthilfen für betroffene Personen und 5.000 Euro pro Haushalt in Härtefällen. Insgesamt wurden bislang allein in Bayern mehr als 500.000 Euro für finanzielle Hilfen und Bautrockner ausgegeben.

„Nach wie vor leiden Betroffene unter den Folgen der Flutkatastrophe“, so Dr. Sabine Weingärtner, Präsidentin der Diakonie Bayern. Seitens der Diakonie Katastrophenhilfe stünden darum weiterhin Hilfsgelder für Härtefälle zur Verfügung. Diese können der Diakonie zufolge über die örtlichen diakonischen Werke und die dortige „Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit“ beantragt werden.

„So tragisch der Anlass war, zeigte er doch, wie Kirche und Diakonie sich gerade in einer solchen Notsituation gemeinsam für Menschen in Bayern einsetzen – und das schnell und unbürokratisch“, sagt der zuständige Oberkirchenrat Stefan Blumtritt im Rückblick. „Wir danken den Kolleginnen und Kollegen von Kirche und Diakonie vor Ort für ihr hohes Engagement.“

Über Sofort- und Härtefallhilfen hinaus soll künftig mehr in die Katastrophenvorsorge investiert werden. „Wir müssen uns besser vorbereiten und unsere Stärken als Diakonie-Familie einbringen“, sagt Markus Koth, Fluthilfekoordinator der Diakonie Katastrophenhilfe. „Lokale Akteure spielen eine immens wichtige Rolle. Diese wollen wir mit der regionalen Verwurzelung der Diakonie-Teams und kirchlichen Strukturen stärken.“ Neben der Bevorratung von Hilfsgütern wie Trockengeräte sei die Schulung von Katastrophenhelfern geplant. „Hilfe bedeutet aber nicht allein die Verteilung von Gütern oder Geld, sondern auch das seelische Wohlbefinden unserer Mitmenschen und die kontinuierliche Präsenz vor Ort“, so Markus Koth.